Magistra

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misty poets
 
'And now, one of the Misty Poets
is going to recite some of his poems for us ...',
Cartoon by Hua Junwu, April 1981,
Quelle: Renditions 19+20/83, S.184.

Der Titel meiner im Mai 1995 eingereichten Magisterarbeit lautet:

Menglongshi - Hermetische Lyrik im Werk von Shu Ting

Der methodische Ansatzpunkt meiner Arbeit ist die linguistisch-rhetorische Textanalyse. Dabei bildet die Untersuchung der rhetorischen Stilfiguren, die im chinesischen Verständnis menglongshi ausmachen, den Schwerpunkt; sie wird ergänzt durch Hinweise auf rhetorische Stilfiguren des Hermetismus. Der linguistische Ansatz ist deshalb wichtig, weil menglongshi in erster Linie ein sprachliches Phänomen ist. Es werden also keine inhaltlichen Interpretationen geliefert, höchstens Deutungsansätze, und es wird auch nicht auf die Stilistik und die Rhetorik eingegangen, die in Gedichten allgemein benutzt wird.
In Kapitel zwei wird themeneinführend aufgezeigt, was hinter dem Begriff des literarischen Hermetismus steht, aus welchen Gründen menglongshi mit hermetischer Dichtung gleichgesetzt werden kann, und wie die Lyrikform menglongshi in der VR China rezipiert, bzw. der literarische Hermetismus in der außerchinesischen Welt gesehen wird.
Die Biographie Shu Tings bildet das dritte Kapitel und speist sich aus mehreren Quellen. Dazu runden einige Selbstaussagen Shu Tings das Kapitel ab. In Kapitel vier, dem Hauptteil, wird untersucht, welche Themen von Shu Ting bedichtet werden und welcher sprachlichen Stilmittel bzw. rhetorischen Stilfiguren sie sich in Hinblick auf menglongshi bedient.
Auf formale und inhaltliche Aspekte wird nur kurz eingegangen.

Weiterhin wird geklärt, ob sich das Frühwerk in Bezug auf menglongshi vom Werk der letzten Jahre unterscheidet, und wenn ja, wie es sich entwickelt hat. Da das Quellenmaterial mit ca. 150 Gedichten sehr umfangreich ist, musste ich entscheiden, wie methodisch am besten verfahren werden kann. Deshalb habe ich 14 Gedichte - stellvertretend für das gesamte menglong-Werk Shu Tings - chronologisch zusammengestellt, die eingehend unter sprachlichen Aspekten ausgewertet werden. Ich will aufzeigen, dass Shu Ting nicht nur fraulich gemütstief in ihren Darstellungen ist, sondern als die wohl ausdruckstärkste Lyrikerin dieser Generation gilt. Die Schlussbemerkungen bilden das fünfte Kapitel und in Kapitel sechs findet sich das Quellen- und Literaturverzeichnis, das in Hinblick auf das Oeuvre Shu Tings ausführlich gestaltet ist. Titel aus dem Werk Shu Tings sind dabei nicht aufgenommen, sie finden sich in einem Werkverzeichnis. Ebenso verzichte ich darauf, die 14 Gedichte Shu Tings, die im Hauptteil eingehend behandelt werden, in den Text miteinzuarbeiten, sondern nehme sie im Anhang zweisprachig auf.

Meine Arbeit ist im Seminar für Sprache und Kultur Chinas,
Universität Hamburg, Von-Melle-Park 6, einsehbar und ausleihbar.

 

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